Biken im Wanderparadies
Originaltext: Bayerische Rundschau Kulmbach - Von Miriam Mandt, Bischofsgrün: Kometenhafter Anstieg, lawinenartige Zunahme, ganz zu schweigen von einem Quantensprung in der Qualität. Wenn sich Politiker derart hochjubelnder Attribute bedienen, vermutet man kaum Oberfranken dahinter. Doch diesmal war alles anders. Die Worte von Umweltminister Werner Schnappauf galten tatsächlich der Region. Der "Aktivregion" Oberfranken, wie sie Schnappauf als Vorsitzender des Forums Zukunft Oberfranken bei der Vorstellung des neuen Mountain?Bike?Netzes in Bischofsgrün bezeichnete. Was also macht aus einer Passiv- eine Aktivregion, aus einer eher traditionellen Tourismusbranche einen Treffpunkt, für aktive, trainierte und solvente Urlauber? Das Radel ist's. Kein Wunder, dass der Staatsminister dieses Fortbewegungsmittel in den höchsten Tönen lobte: "Nur wer sich bewegt, kann andere in Bewegung setzen. Wer seinem Körper etwas Gutes tut, hilft auch dem Geist", so der Minister, der sich auch zum Ausspannen auf sein Mountain-Bike schwingt. Vor drei Jahren mit einer guten Idee begonnen, konnte der Minister jetzt Vollzug melden: Sieben Radrouten und zwei Mountainbike-Netze wurden in den letzten Jahren mit Unterstützung durch den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) ausgewiesen. Sie tragen klingende Namen wie "Casanovas Ausritt" oder die "Fürstbischöfliche Tour". "Mit rund 6500 Kilometer Radwegen in Oberfranken waren wir eigentlich ganz gut versorgt, aber wir wollten uns die schönsten Touren raussuchen und sie zu Rundwegen verbinden", erklärt Schnappauf das Konzept der Touren mit einer Länge von 150 bis 220 Kilometern. Doch weil Otto-Normal-Radler längst nicht mehr nur mit dem alten Hollandrad unterwegs ist, geht man bei der "Aktivregion" neue Wege und versucht sich neue Touristengruppen zu erschließen: "Auch wenn das Fichtelgebirge als Mittelgebirge eigentlich kein klassisches Radtouristik-Ziel ist, machen es die neuen Technologien und Mountain-Bikes inzwischen auch den Hobby-Fahrern möglich, sich dieses Gebiet zu erradeln", so Schnappauf. Verstärkt wolle man im Fichtelgebirge den Sprung vom reinen Wanderparadies zum Eldorado für Mountain-Biker schaffen. Natürlich müsse bei allen Bemühungen auch die Balance von Mensch und Natur gewahrt bleiben, versicherte der Minister. Deshalb habe man sich bei der Planung der vier neuen Mountain-Bike-Routen im Fichtelgebirge an das Gebot "Fair play for nature" gehalten. Weil es aber Radwege, so Schnappauf "wie Sand am Meer gibt", setze man auf Qualität. Verstärkt suche man den Kontakt zum Hotel und Gaststättengewerbe, um möglichst viele Betriebe für die Klassifizierung als "Fahrradfreundlicher Betrieb" zu gewinnen. Rad-Tourismus sei kein Arme Leute Urlaub mehr, sondern eine lohnende Einahmequelle. Mehr Infos: http://www.radrouten-oberfranken.de |