Loisl's Workshop




Projekt:
Erstmal Hallo zusammen. Endlich starte ich mein Projekt "Stevens". Da mein Scott-Rahmen, den ich 2002 gekauft habe, leider aus Stahl ist, beschloß ich im August 2003 mir einen leichteren Rahmen zu besorgen. Mein Favorit war der Scott Team Expert. Da es diesen Rahmen leider nicht mehr gab, kaufte ich mir stattdessen einen "Stevens M9 Team" Rahmen. Da das "M9" als Komplettbike super Maßstäbe setzt, wollte ich auch nicht viel zum Original verändern. Verbaut wird anstelle der 2003XTR die Komponenten der 03er LX. Als Bremsanlage die "Magura Race Lines", die ich schon an meinem Scott Peak verbaut hatte.

Vorbereitung:
Wie schon in vielen Fachzeitschriften angegeben, sollte man manche Aufgaben dem Fachmann überlassen, wie z.B. Lager einpressen oder Fräßarbeiten. Da ein Fachgeschäft über das richtige Equitment verfügt, um diese Arbeiten sauber und korrekt auszuführen.
Vom Fachmann zu erledigen sind alle arbeiten wie z.B.:
Abfräsen an Rahmenteilen, Einpressen der verschiedenen Lager. Das wären Steuerrohrlager, Tretlager usw. Auch bei meinen Hydraulikbremsen, oder Scheibenbremsen sollte man den Fachmann ran lassen, da hier falsche Einstellung zu schweren Unfällen führen können. Für alle anderen Arbeiten sollte natürlich das richtige Werkzeug und Zubehör vorhanden sein. Wichtig ist dabei auch das nicht billiges Werkzeug verwendet wird, den dann wird aus dem Schrauben schnell eine Qual und man zieht sich kleine oder auch größere Verletzungen zu.

Zubehör, Werkzeug:
Die Lizenz zum Schrauben:
1. Lagerfett
2. Hammer
3. Kettennieter(Profi- Wahl: Rohloff Revolver.)
4. Zahnkranzabzieher, Shimano Patronenlagerschlüssel, Montierhilfe Ahead-Krallen
5. Pedalschlüssel 15mm
6. Diverse Schlitzschraubendreher
7. Kreuzschlitz- Schraubendreher
8. Zug- Ablängzange
9. 24er Gabelringschlüssel
10. Reifenabheber
11. Teppichmesser mit Wechselklingen
12. Innensechskant-Schlüssel mit Kugelkopf (2-6mm)
13. Messchieber
14. Verschiedene Kabelbinder
15. Satz Innensechskant- Schlüssel (1,5-8mm)


Vorarbeiten vom Fachmann:
Bevor ich nun mein Bike aufbaute, habe ich folgende Komponenten von einer Fachwerkstatt machen lassen:
Dieses habe ich deshalb gemacht, da ich für diese Arbeiten nicht die geeignete Ausstattung und speziellen Werkzeuge habe. Es gibt zwar immer eine Möglichkeit sich mit ein paar mehr oder minder guten Tricks zu behelfen, aber das Ergebnis fällt meist nicht so wie gewünscht aus. Es kann durch solche fehlerhaft Montage auch zu gefährlichen Situationen beim Fahren kommen.

Federgabel, Vorbau und Lenker:
FedergabelNachdem ich mein zukünfiges Bike vom Händler abgeholt hatte, machte ich mich daran die Federgabel einzubauen. Den Rahmen habe ich dafür in den Montageständer eingespannt, damit ich die Federgabel besser von unten in das Steuerrohr, mit dem eingepressten Lager, einbauen konnte. Damit die gerade eingebaute Gabel nicht wieder heraus fällt, habe ich sie gleich mit der Abdeckung des Steuerlagers vorläufig fixiert. Anschließend habe ich die Distanzringe für den Vorbau montiert, damit dieser später in der richtigen Höhe auf dem Gabelschaft sitzt. Vorbau Dabei ist zu beachten, daß der Vorbau ca. 1 cm über den Gabelschaft hinausragt, damit dieser beim festschrauben genug Spiel hat und nicht am Gabelschaft aufliegt. Wird dieses nicht beachtet, kann es vorkommen, das der gesamte Vorbau beim Bremsen wackelt. Um jetzt den kompletten Vorbau zu befestigen wird dieser mit einer Schraube von oben und einer Aheadkralle im Gabelschaft befestigt.
Jetzt habe ich die Lenkstange mittig am Vorbau befestigt. Nachdem ich nochmals den korrekten Sitz der Lenkstange geprüft habe, baute ich meine LX-Schalthebel, die schon an meinem vorherigen Bike angebaut waren, links und rechts an den Lenker. Dabei ist zu beachten, das man die Hebel nur locker aufschieb, um sie später in die richtige Position zu bringen.


Magura Hydraulikbremsanlage angebaut:
Messen Begonnen habe ich beim Einbau der Bremsanlage mit den Bremshebeln, die ich ebenso wie die Schalthebel zuerst locker auf die Lenkstange geschoben habe. Danach habe ich die Griffschalen und die Endbars gemessen, um den Richtigen Sitz der Schalt- Bremshebel zu ermitteln. Da es sich bei einer Hydraulikbremse um einen geschlossenen Kreislauf handelt, sind die einzelnen Komponenten bereits miteinander verbunden. Um die nötigen Anpassungen an der Bremsanlage vornehmen zu können, müssen die Leitungen gekürzt werden. ACHTUNG! Diese Arbeiten sollten von einem Fachmann erledigt werden, da bei Luft in der Leitung keine Bremswirkung erzielt wird. Meine Bremsanlage hatte ich schon mal an meinem vorherigen Bike angebaut, sodass ich diese Arbeiten nicht mehr durchführen musste. Begonnen habe ich am Vorderrad mit dem Einbau der Bremsen .Bremse vorne Die komplette Einheit wird auf die, an der Gabel angebrachten Halterungen, aufgesteckt und angeschraubt. Bei der Magura HS33 geschieht dies auf der einen Seite mittels eines Schnellspanners, um beim Ausbau des Reifens diesen entfernen zu können. Um nun die Bremse einzustellen wird zunächst das Rad eingebaut. Danach wird die Befestigungsschraube und die obere Klemmschraube gelöst. Jetzt kann der komplette Bremskolben justiert werden und an die Felge angepasst werden. Dabei ist zu beachten, dass die Bremsbeläge von der Seite gesehen, parallel zur Felge laufen und nicht über die Felge überstehen. Dies könnte zu Beschädigungen der Reifenflanken führen Diese Einstellung muss an beiden Seiten der Bremse vorgenommen werden. Zum Schluß kontrolliert man den Abstand zwischen Felge und Bremsklotz, dieser muss auf beiden Seite gleich groß sein, um ein einwandfreies Bremsergebnis zu erziehlen. Der Abstand sollte so eingestellt werden, dass ungefähr 5 Millimeter Platz zwischen Felge und Bremsklotz ist. Bremse hinten An der Bremse für das Hinterrad geht man nach dem selben Muster vor wie bei der Vorderradbremse. Ist die Bremse am Rahmen montiert, sollte die Bremsleitung sauber am Rahmen entlang in die dafür vorgesehenen Halterungen verlegt werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass die Leitung an keinen beweglichen Teile scheuert, geknickt oder gequetscht wird. Die Länge der Bremsleitung sollte so bemessen sein, dass sich der Lenker eine halbe Umdrehung einschlagen läßt, ohne dass diese auf Spannung steht. Die hintere Bremse wird von Prinzip gleicht eingebaut. Dabei ist auf die sorgfältige Verlegung der Hydraulikleitung zu achten. Als Besonderheit bei Hydraulikbremsen ist zu Beachten, das die Bremsleitung nicht an den Stadtarthalterungen des Rahmens befestigt werden kann. Zu diesem Zweck gibt es von Magura passende Adapter.


Shimano Deore LX Schaltung angebaut:
Schaltwerk Bevor nun die Schaltung angebaut wird, baue ich erst mal die Kurbelgarnitur an das Tretlager an. An beiden Seiten des Tretlagers befindet sich ein Vierkantbolzen, auf den die Kurbeln aufgesteckt werden und danach mit einer Schraube fixiert werden. Alles im Allen kein größerer Akt. So nun geht es an den schwierigsten Teil, die Schaltung: Zuerst baut man den Umwerfer und das Schaltwerk an.
Der Umwerfer:
Die optimale Einstellung des Umwerfers definiert sich zunächst über die Position der Befestigungsschelle am Rahmen. Von oben gesehen müssen die Leitbleche des Umwerfers exakt parallel zu den Kettenblättern stehen. Die Höhe der Befestigungsschelle muss so sein, dass das äußere Leitblech des Umwerfers auf dem größten Kettenblatt etwa zwei Millimeter über den Zähnen des Kettenblattes sitzt. jetzt Schrauben man die Schelle fest.
Das Schaltwerk:
Man schraubt das Schaltwerk in das Schaltauge, dabei ist zu beachten dass das Schaltwerk absolut im Lot ist. wenn das nicht der Fall sein sollte, muss man noch mal einen Fachmann aufsuchen. Da man dafür wieder Spezialwerkzeug benötigt. Nachdem das erledigt ist, kann man die Schaltzügeverlegen und an die Schaltkomponenten anschließen. Wenn man die Schaltzüge verlegt und diese Grob justiert hat, schneidet man das Ende des Zugs etwa 5- 10 cm nach der Befestigung des Schaltwerkes ab und sichert diese mit einer Alu-Quetschhülse. Das Feinjustieren der Schaltung sollte man dem Fachmann überlassen, da es bei der Schaltung um Millimeterarbeit geht. Eine halbe Umdrehung könnte da schon zu viel sein. Wenn man noch nicht so geübt ist, sollte man dem Fachmann noch einen Blick auf das gesamte Rad werfen lassen, den der Fachmann erkennt mit sicherem Blick, kleine und größere Fehler. Nun kann man vom Fachhändler gleich auf die nächste Piste! Nach ca. 100 km sollte man sein Fahrrad noch mal checken und ggf. die Schrauben noch mal nachziehen und die Schaltung noch mal sauber einstellen.

Also viel Spaß
wünscht euch der (Werks)-Mechaniker von Just- Cycling euer Loisl