ADFC NRW: Radwegebau geht die Luft aus
Wirtschafts- und Umweltministerium kappen Fördergelder



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Düsseldorf/Aachen
Noch nie gab es in NRW so viele Fahrradfahrer wie heute, trotzdem geht dem Radwegebau im Lande bald die Luft aus. Wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad -Club (ADFC) NRW in Düsseldorf mitteilt, hat das NRW-Wirtschaftsministerium die Förderung für den Bau touristischer Radwege komplett eingestellt. Auch der Sonderförderung aus dem Ökologie-Programm Emscher-Lippe des Umweltministeriums droht das Aus.

Bei der Förderung für Radwege durch Bund und Land wurde bereits
kräftig gespart. In den Straßenbauberichten des Landesverkehrsministeriums ist nachzulesen, dass diese in NRW von
2006 auf 2008 um rund 40 Prozent von zuvor 54 Millionen Euro auf 34
Millionen Euro gesunken sind. "Da viele Kommunen keine Eigenmittel
mehr aufbringen können, ergibt sich für NRW beim Radwegebau auf allen
Ebenen eine düstere Bilanz. Beim Bund, beim Land, und in den Kommunen
wird es zu drastischen Einbrüchen kommen", erklärte der ADFC-NRW-Vorsitzende Thomas Semmelmann im Vorfeld der Landesversammlung der Organisation am 24. April in Aachen.

Mit seinen 40 Kreisverbänden und rund 30.000 Mitgliedern ist der
ADFC NRW der größte Landesverband deutschlandweit. "NRW ist das
Fahrradland Nummer eins. Wer es mit nachhaltiger und kostensparender
Verkehrsentwicklung ernst meint, muss gerade in Zeiten knapper Kassen
in die Radverkehrsförderung investieren", fordert der ADFC zum
Umsteuern auf. Dabei bezieht sich der Verband auf Aussagen der
Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise
(AGFS NRW e.V.), wonach die Investitionskosten für Radwege weniger
als zehn Prozent der Kosten für gleich lange Straßen betragen.