Author Alexander

Etappen

Die Straßenbezeichnungen beziehen sich auf die Michelin Straßenkarte Irland 1:400000 von 1999.

Etappe 1: Shannon - Bunratty Folk Park - Limerick - Annacotty - R506 - Cappomore - R505 - Cashel
ca. 85 km
Diese Strecke führt bis auf das Stück von Shannon nach Limerick nur über Nebenstraßen. Entsprechend wenig Verkehr. Nicht besonders Anspruchsvoll - nur leichte und wenig Steigungen. Der Bunratty Folk Park ist ein Museumsdorf mit verschiedenen Häusern, Kirchen und einer Straßenzeile aus einer Kleinstadt. Außerdem kann auch Bunratty Castle besichtigt werden (sehr sehenswert!).In Cashel gibt es 2 Hostels. Eines am Ortseingang (Farmhostel mit Zeltplatz) und eines in der Stadt. Ich würde das Farmhostel bevorzugen. Es liegt unterhalb vom Rock mit Blick auf eine Klosterruine. Alle Einkaufsmöglichkeiten. In Cashel sollte man den "Rock of Cashel" (Krönungsstätte der irischen Könige) anschauen.
Etappe 2: Cashel N8 - Caher - R668 - Clogheen - Knockmealdown Mountains (Paß 339m) - Lismore
ca. 65 km
Auf der ganzen Strecke wenig Verkehr und viel Gegenwind! Bis auf den Anstieg zum Paß keine nennenswerten Steigungen. In Lismore alle Einkaufsmöglichkeiten und eines der schönsten Hostels (Farmhostel) auf der Tour.
Etappe 3: Lismore - R666 - Fermoy - Killavullen - Mallow
ca. 70 km
Bis Fermoy geht es durch ein schönes Tal. Danach wird es etwas welliger. Insgesamt recht wenig Verkehr. In Fermoy und Mallow alle Einkaufsmöglichkeiten. B&B im Zentrum zwar einfacher, dafür aber auch billiger als in den Neubaugegenden.
Etappe 4: Mallow - R620 - Drommahane - R619 - Coachford - R618 - Macroom - R584 - Ballingeary
ca. 80 km
Alles recht flach und wenig Verkehr. In Ballingeary gab es mal ein Hostel, aber das hat 1999 geschlossen - wir haben halt einfach unser Zelt in einem Garten aufgebaut, da es hier auch kein B&B gab. Am Guagan Barra Forest Park gibt es zwar ein Hotel, aber 200 DM die Nacht waren uns dann doch zu teuer. Eigentlich wollten wir einen Tag im Park wandern, aber bei Regen macht das eben auch keinen Spaß. Unterwegs immer wieder Einkaufsmöglichkeiten, aber nicht in Ballingeary!
Etappe 5: Ballingeary - R584 - Keimaneigh Paß (201 m) - Ballylickey - N71 - Glengariff - R572 - Castletownbere
Ca. 70 km
Den Aufstieg zum Keimaneigh Paß merkt man gar nicht, da man schon fast auf dessen Höhe fährt. Lange Abfahrt bis zum Meer. Ab Ballylickey wird es bergiger, da man an der Küste entlang fährt - viel Wind! Zwischen Glengariff und Adrigole liegt noch mal eine mörderische Steigung ca. 700 m lang. In Castletownbere alle Einkaufsmöglichkeiten. Das Beara Hostel liegt 2 km außerhalb Richtung Allihies und wird von einem deutschen Ehepaar geführt - sehr zu empfehlen! Wer auf Currywurst oder Jägerschnitzel steht ist hier genau richtig. Auch ein deutsches Frühstück (dem Herrn sei gedankt!) bekommt man. Wir wollten nur eine Nacht bleiben - daraus sind dann Drei geworden. Das sollte uns noch öfters passieren und es warf die Tourplanung natürlich völlig über den Haufen - aber gerade darin liegt ja der Reiz eines solchen Urlaubes!
Etappe 6: Castletownbere - R571 - Travara Br. - Alliehies - alte Kupfermienen - Nebenstraße (Paß) - Castletownbere
ca. 50 km
Viele knackige Steigungen und viel Wind - dafür aber kein Verkehr und unheimlich schöne Landschaft mit Blick zur Kerry-Halbinsel. Alliehies ist in jedem Irlandreiseführer abgebildet (wegen der vielen bunten Häuser und dem Sandstrand). Der Vorteil der Beara-Halbinsel liegt in den engen Straßen - da kommen die Busse mit den Touris nicht durch! Einfach schön!
Etappe 7: Castletownbere - R575 - Cahermore - R572 - Garnish Point - (Dursey Islands) - R572 - R575 - Ballydonegan - Nebenstraße nach Castletownbere
ca. 50 km
Viele Steigungen und sehr starker Gegenwind vor allem auf der R572. Da bläst es teilweise wie in einem Kamin! Am Garnish Point kann man mit einer Seilbahn zu den Dursey Islands rüberfahren. Wenn man Pech (oder Glück) hat, wird man zusammen mit ein paar Schafen in die Gondel gesteckt. Fragt sich nur, wer sich mehr vorm anderen ekelt - bei uns wollten die Schafe nicht mit rein! Eines hat sogar lieber den "Freitod" vorgezogen!
Etappe 8: Castletownbere - R571 - Eyeries - alte Küstenstraße nach Gortgariff - Ardgroom - Lauragh - R574 - Healy Paß (330 m) R572 Glengariff
ca. 75 km
Abgesehen von der alten Küstenstraße, die es wirklich in sich hat, ist selbst der Healy Paß aus dieser Richtung gut zu fahren. Ob sich die Küstenstraße mit all den Strapazen lohnt, kann ich nicht sagen - bei uns war es neblig und es regnete! Wir haben gerade mal 50 m weit sehen können! Zum Glück kam dann die Sonne raus. In Glengariff alle Einkaufsmöglichkeiten und ein botanischer Garten. Mehrere Hostels.
Etappe 9: Glengariff - N71 - Nebenstraße nach Coomhola Br. - Paß (335 m) - Kilgarvan - R569 - Kenmare
ca. 55 km
Bis zur Abzweigung nach Coomhola Br. ist man die Straße schon auf der Hinfahrt gefahren. Der Anstieg zum Paß ist lang und nicht besonders steil. Oben muß ein kurzer Tunnel (25 m) durchfahren werden - (und deswegen habe ich mir extra eine Beleuchtung ans Rad gebaut???) Bis Kilgarvan geht's nur noch bergab. Wenig Verkehr. In Kenmare alle Einkaufsmöglichkeiten und mehrere Hostels unsere Unterkunft war das Failte Hostel). Wir waren Ende Mai da und es schoben sich Unmengen von Touristen durch die Stadt - unsere Wirtin meinte nur: It's beginning! Wie mag es da nur zur Hochsaison auf der Kerry-Halbinsel zugehen?
Etappe 10: Kenmare - N71 - Moll's Gap (263 m) - Killarney National Park - Killarney - N72 - Beaufort - Gap of Dunloe - Black Valley Hostel
ca. 60 km
Aufstieg zum Moll's Gap und Gap of Duneloe anspruchsvoll. Auf der ganzen Strecke viel Verkehr (außer Duneloe ist für Autos gesperrt). Alles für den Massentourismus hergerichtet und entsprechend teuer. Trotzdem sollte man sich den Killarney National Park nicht entgehen lassen. Ladies View, der Torc-Wasserfall und Muckross-House lohnen sich auch für einen kurzen Abstecher. Im Restaurant vom Muckross-House kann man preiswert essen. Killarney selbst ist eine Bilderbuchstadt für den Massentourismus - hier werden wohl alle Irlandklischees erfüllt - nix wie raus aus der Stadt! Das Gap of Duneloe ist ein Tal, das immer enger und höher wird. Besonders das letzte Stück ist verdammt steil, und mit einem bepackten Rad nur noch schiebend zu bewältigen. Das Black Valley Hostel ist eine staatliche Jugendherberge, entsprechend einfach und karg ist die Ausstattung. Aber wunderschön gelegen und wenn am Abend im Kamin ein Torffeuer brennt ist man einfach hin und weg. Hätte ich eine Frau dabeigehabt, hätte ich gesagt es war richtig romantisch - aber so wurde es nur ein Kameradschaftsabend! Morgens lohnt es sich der Erste in der Dusche zu sein - sonst gibt es nur noch kaltes Wasser!
Etappe 11: Black Valley Hostel - R568 - Derreendaragh - Ballaghbeama Gap (259m) - Boheeshil - Ballaghisheen Paß (304m) - Cahersiveen
ca. 70 km
Diese Etappe hat es in sich! Etwa 3 km nach dem Hostel muß man wieder auf die Höhe von Moll's Gap hochstrampeln. Die Anstiege zum Ballaghbeama Gap und Ballaghisheen Paß sind teilweise so steil, dass man nur noch schiebend hochkommt (und auch das ist sehr anstrengend - selbst die Autos sind nur im ersten Gang hochgefahren). Nach dem Ballaghbeama Gap hat man einen schönen Blick auf die höchsten Berge Irlands. Danach fährt man durch eine Moorlandschaft. Wenn man nicht genau wüsste, dass man in Irland ist, könnte man denken in Patagonien unterwegs zu sein (allein der Wind sorgt schon dafür)! Vom Ballaghisheen Paß hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Kerry-Halbinsel. Dann geht es steil und lange bergab. Bis Cahersiveen ist es dann ganz leicht zu fahren. Die Fahrt durch das innere der Insel hatten wir gewählt um dem Massentourismus und dem starken Verkehr zu entgehen - selbst landschaftlich hat es sich gelohnt (wenn nur die Muskeln nicht so schmerzen würden). Von Cahersiveen wollten wir ursprünglich mit einer Fähre auf die Dingle-Halbinsel übersetzen, leider wurde die Fähre aber vor ein paar Jahren eingestellt (ein Lob den hervorragenden Reiseführern!). Bis kurz vor Cahersiveen sind uns den ganzen Tag nur ein paar Autos begegnet - es war richtig einsam! In Cahersiveen alle Einkaufsmöglichkeiten. Wir haben auf dem dortigen Campingplatz übernachtet. Gute Sanitäreinrichtungen und ein urgemütlicher Aufenthaltsraum für die Camper. Wenn ich im Kamin ein Torffeuer schüren kann ist mir alles andere ziemlich egal!
Etappe 12: Cahersiveen - N70 - Killorglin -Tralee
ca. 78 km
Wir fahren erst gegen Mittag los um dem im Uhrzeigersinn fahrenden Touristenbussen zu entgehen. Man hat immer wieder schöne Ausblicke auf die Dingle-Insel. Obwohl wir auf einer Nationalstraße fuhren hielt sich der Verkehr in Grenzen (Vorsaison). Vor Tralee muß nochmals ein längerer Anstieg bewältigt werden, der aber leicht zu fahren ist. Ansonsten ist es leicht wellig (mit dieser Formulierung kann man alles beschreiben - es kommt nur auf die Kondition an).Tralee ist mal wieder eine richtige Stadt mit sehr lebendigem Nachtleben. Hat uns so gut gefallen, dass wir beschlossen einen Tag zu bleiben. Wir waren im Lisnagree Hostel -sehr zu empfehlen. Ruhig und familiär. Die Wohnküche hat einen offenen Kamin (hatte ich schon mal ein Torffeuer erwähnt?). Unbedingt anschauen sollte man sich:
KERRY THE KINGDOM: Schnellkurs zur Geschichte Irlands, lebensgroße Puppen mit Kostümen ihrer Zeit, Geräusch- und Geruchsstimulationen. Aber das beste ist der "Time-Car". Darin geht's durch das Tralee von 1450: detailverliebte Rekonstruktion, auf dem Stadtplatz viel Gewühl und das Geschrei der Marktweiber (auch in Deutsch). Ist den Eintritt wirklich wert!
STEAM RAILWAY und BLENNERVILLE WINDMILL: Die Schmalspurbahn fährt 2,5 km zur Windmühle (Museum). Abfahrt beim Aquadome-Schwimmbad (Erlebnisbad).
Etappe 13: Tralee - Dingle - Slea-Head-Drive
ca. 60 km
Nachdem uns schon wieder ein Tag "fehlte" sind wir mit dem Bus bis Dingle-Town gefahren. Während dieser Busfahrt ist mein ganzes bisheriges Leben mehrmals an mir vorbeigezogen. Nicht das mich das beunruhigt hätte - ich dachte eigentlich mehr an meinen treuen Drahtesel, der munter im Bauch des Busses umherhobste! In Dingle gibt's ein sehr interessantes Aquarium. Der Slea-Head-Drive ist ein Traum für Radler - rechts der Straße Berge und links das Meer. Außerdem viel Archäologie: Steinforts, frühchristliche Kirchen, Fahan Huts usw. Muß man unbedingt gefahren sein! Nicht besonders viel Verkehr. In Dingle viele Hostels zur Auswahl. Wir wählten das angeblich beliebteste Hostel: Rainbow Hostel. Machte auf mich irgendwie den Eindruck einer Kommune und "dope is hope" Philosophie! Als nach durchzechter Nacht um 4 Uhr der Hahn direkt unter dem Fenster krähte wollte ich nur noch weg!
Etappe 14: Dingle - Connor Paß (456m) - Camp - Tralee
ca. 60 km
Gleich in Dingle beginnt der Anstieg zum Connor Paß. Auf einer Länge von 6 km fährt man von 0 m auf 456 m hoch. Oben grandiose Aussicht nach beiden Seiten, die, garniert durch das irische Wetter - Sonne, Hagelschauer und Wolkenfetzen - zum Träumen einlud. Dann geht es lange bergab. Bis Tralee keine weiteren Steigungen. Wir hatten da endlich mal Rückenwind und so ging es recht zügig bis Tralee.
Etappe 15: Tralee - R556 - Abbeydorney - R557 - Listowel - N69 - Tarbert - Fähre nach Killimer - N67 - Kilkee
ca. 85 km
Abgesehen vom Gegenwind ist an dieser Strecke nichts besonders erwähnenswert. Auch der Verkehr hält sich in Grenzen. Nur an der Fähre über den Shannon-River ist etwas mehr los. In Kilkee mehrere Campingplätze und Hostels. Alle Einkaufsmöglichkeiten. Das besondere an Kilkee ist eine der wildesten Klippen-Szenerien in Europa. Hier kann man herrlich mit dem Rad entlang fahren oder Abendspaziergänge machen. Haben mir besser gefallen als die Cliffs of Moher.
Etappe 16: Kilkee - N67 - Lahinch - Doolin - Cliffs of Moher - Doolin
ca. 85 km
Heute mal etwas mehr Verkehr. Hinter Lahinch sind wir über eine Nebenstraße nach Doolin gefahren. Es geht hier von Meereshöhe auf etwas über 200 m hoch. Herrliche Aussicht auf die Aran Islands. Auf der anderen Seite geht's fast senkrecht runter nach Doolin. Wir haben das Zelt in Doolin aufgebaut (auch Hostels gibt es hier) und sind abends zu den Cliffs of Moher gefahren. Da geht es noch mal recht kräftig die Rampe hoch! Wir hatten schönes Wetter und die untergehende Sonne lies die Klippen richtig kräftig leuchten, während man sich alle möglichen Körperteile abfror. Doolin gilt als "Bäcker" der irischen Musik. In den drei Pubs ständig zwanglose Sessions. Zwar alles auf Touristen ausgerichtet, aber trotzdem schön!
Etappe 17: Doolin - R479 - R477 - Derreen - Ballyvaughan - R480 - Aillwee Cave - R476 - Kilfenora - Roadford - Doolin
ca.75 km
Doolin hatten wir als Stützpunkt für die Burren-Runde gewählt. Der Burren: fast 500 km2 Karst, eine weißgraue Mondlandschaft mit blankgewetzten Kalksteinfelsen. Die baumlose Einöde ist von vielen Höhlen untertunnelt. Bunte Blumen blühen in den Ritzen und Spalten des Karstes. Bis Ballyvaughan fährt man fast nur an der Küste entlang. Dann geht es bei Gegenwind ordentlich die Rampe hoch. Etwa auf halber Höhe kann man einen Abstecher zu der Aillwee Cave machen (Ireland's Premier Showcave). Führung dauert etwa 45 Minuten. Mir hat es da gut gefallen (zumindest war es in der Höhle trockener und wärmer als draußen).
Im Farm-Shop besteht die Möglichkeit, die dort erzeugten Produkte zu verkosten. Wenn man sich immer wieder anstellt kann man auch kostenlos satt werden. Da waren 2 Stunden schnell vorbei (ein Radlermagen verträgt viel!). Oben geht's auf einer Hochebene (Burrenpanorama) vorbei an Dolmengräbern. Die Nebenstraße von Kilfenora nach Roadford ist teilweise nicht geteert und recht wellig.
Etappe 18: Doolin - Aran Islands (Inisheer und Inishmoore)
4 km
Der Fähranleger ist direkt neben dem Campingplatz. Da gerade Ebbe war, wurden wir mit einem kleinen Beiboot mitsamt den Rädern zu den Fähren (eigentlich ein besserer Fischkutter) gebracht. Der starke Seegang macht nicht nur das verladen der Räder schwierig, sondern auch die Verwertung des zuvor eingenommenen Frühstücks in der vorgesehenen Art und Weise. Warum viele Geld fürs Frühstück ausgeben und hinterher die Fische damit füttern wird für mich immer ein Rätsel bleiben. Mir hat die Schokolade jedenfalls geschmeckt! Das Fahrrad sollte auf jeden Fall sehr gut befestigt werden. Meines wäre fast über Bord gegangen.
Inisheer hat man zu Fuß innerhalb von einer Stunde erkundet. Die restliche Zeit verbrachten wir in einem Pub. Auf Inishmoore gibt es wieder alle Einkaufsmöglichkeiten. Mehrere Hostels. Wir waren im Mainistir Hostel (einfach Richtung Dun Aengus). Es wird von einem Farbigen geführt, der das Zeug zum Chefkoch hat! Das vegetarische Dinner-Buffet war der kulinarische Höhepunkt der Irlandreise. Michael meinte zwar der Chickenburger in allen nur erdenklichen Variationen (mit Majo - ohne Majo) sei ihm lieber, aber die Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich!
Mehrere Steinforts können hier besichtigt werden. Dun Aengus ist das Hauptziel der Insel. Es gehört zu den besterhaltenen vorgeschichtlichen Festungen in Europa.
Etappe 19: Inishmoore - Fähre Rossaveel - R336 - Screeb Cross - R340 - Carna
ca. 60 km
Nachdem wir am Vormittag Dun Aengus besichtigt hatten, sind wir mit einer modernen Schnellfähre nach Rossaveel gefahren. Kein Vergleich zum Vortag! In Rossaveel regnet es mal wieder. Nach ein paar Kilometern kehren wir in einem Coffeshop ein, um etwas zu essen und uns aufzuwärmen. Erst nachdem es aufgeklart hat sehen wir durch welch schöne Landschaft wir fahren. Karge, grüne Berge, das Moor und das Meer. Connemara kann auch bei schlechtem Wetter schön sein. In Carna wieder alle Einkaufsmöglichkeiten. Da das dortige Hostel nicht mehr existiert (hab' ich schon mal die hervorragenden Reiseführer erwähnt?) machen wir B&B. Wir hatten den ganzen Tag wenig Verkehr und so gut wie keine Steigungen.
Etappe 20: Carna - R340 - N59 - R344 - N59 Kylemoore Abbey - N59 - Letterfrack - Rinvyle Castle - Tully Cross - Salrock - Killary Harbour AnOige (Jugendherberge)
ca. 75 km
Der erste Teil bis Letterfrack ist recht angenehm zu fahren, aber dann, wenn es rausgeht zur Rinvyle Halbinsel und zur Jugendherberge, geht's rauf und runter wie auf einer Achterbahn!
Die R344 ist wohl eine der schönsten Strecken, die Irland zu bieten hat. Connemara pur! Als Belohnung gibt's dann wohl eine der meistbesuchten Orte Irlands - Kylemoore Abbey. Hier kann man sich im angeschlossenen Restaurant relativ preiswert stärken. Das sollte man auch tun, denn ab jetzt wird es sehr bergig! In Tully Cross die letzte Möglichkeit vor der Jugendherberge einzukaufen! Wir sind nur wegen Rinvyle Castle hier rausgefahren. Das hat sich aber nicht gelohnt! Burgruine, haarscharf an die Landspitze gekantet - mit fantastischem Panorama raus aufs Meer. So stand es im Reiseführer - waren die Autoren wirklich dort? (erwähnte ich bereits die hervorragenden Reisef.....?) Na ja, vielleicht lag es auch nur am schlechten Wetter. Aber die Strecke von Tully Cross zur Jugendherberge lohnt sich auf alle Fälle - fast wie in Norwegen! Die Jugendherberge liegt recht abgeschieden am Fjord - natürlich mit offenem Kamin! (Ihr wisst ja, Torffeuer...).
Etappe 21: Killary Harbour Jugendherberge - N59 - Leenane - Westport
ca. 50 km
Gleich zu beginn geht es recht ordentlich den Berg hoch. Danach wunderbare Connemara-Landschaft. Eigentlich wollten wir den Berg Benchona besteigen, da er aber von Wolken verhüllt war und es regnete, fuhren wir weiter. In Leenane alle Versorungsmöglichkeiten. Ab hier verläuft die Straße nicht mehr am Fjord. Wir beschlossen wegen des schlechten Wetters gleich nach Westport zu fahren. Alle Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Wir waren im Granary Hostel. Es ist in einem alten Kornspeicher untergebracht. Sehr, sehr einfach, aber gemütlich. Nachdem wir den Supermarkt ausgeräumt hatten besichtigten wir Westport House und Garden. Na ja, halt was für Touristen. Abends in den Pubs hat es mir besser gefallen. Bis auf die Gegend um Westport recht wenig Verkehr und alles ziemlich flach.
Etappe 22: Westport - Donegal
Am Morgen schien die Sonne - endlich! Deshalb wollten wir den Abstecher zum Croagh Patrick zu machen. Aber bis wir loskamen, war wieder alles wolkenverhangen und es nieselte.Sch.. irisches Wetter! So beschlossen wir mit dem Bus gleich bis nach Donegal raufzufahren und die letzten Tage dort oben zu verbringen. Leider fuhr der Bus erst am späten Nachmittag. Mit umsteigen in Knock (das "Lourdes" von Irland). Nach der Ankunft in Donegal fuhren wir gleich ins Hostel (Donegal Town Hostel). Als wir der Wirtin sagten, wir seien heute mit dem Bus von Westport gekommen meint sie nur: "Oh, you have the bike's for looking good!" Solch eine Beleidigung musste ich noch auf keiner meiner Reisen schlucken! Als wir ihr aber von unserem Besuch in Knock erzählten, war das Eis gebrochen (sehr gläubiges Volk die Iren).
Etappe 23: Donegal - N56 - R263 - Killybegs - Shalwy - Coast Road nach Kilcar - Coast Road zum Derrylahan Hostel - Carrick - Slieve League
ca. 65 km
Auf der N56 herscht starker Verkehr. Ab Killybegs wird es ruhiger und auf den Coast Road's ist dann gar nichts mehr los. Die gesamte Etappe ist sehr anstrengend wegen der vielen Steigungen. Am Slieve League kommt dann noch sehr starker Wind hinzu (hat mich mal in den Straßengraben gepustet). Da mal die Sonne schien (den ganzen Tag), konnten wir die Fahrt richtig genießen. Das Derrylahan Hostel war unser Stützpunkt zur Erkundung des Slieve League. In Carrick mehrere Geschäfte. Slieve League: Die dramatischte Klippenlandschaft von Irland. Von einer natürlichen Plattform aus einzigartiger Blick auf die 600 m abfallenden, mehrere Kilometer langen Steilwände. Noch eindrucksvoller ist die Wanderung entlang der Abbruchkante. Wir verbrachten etwa 3 Stunden am Slieve und fielen am Abend müde wie schon lange nicht mehr ins Bett!
Etappe 24: Derrylahan Hostel - Carrick - Glengesh Paß - N56 - Ardara - Maghera - Ardara - N56 -Glenties
ca. 60 km
Bis Carrick sind einige kurze Steigungen zu bewältigen. Den Anstieg zum Glengesh Paß merkt man auch hier fast gar nicht. Von oben hatten wir eine herrliche Aussicht ins Tal. In Serpentinen und recht steil geht es bergab. Den Abstecher nach Maghera machten wir wegen der Höhlen. Es sind bei Ebbe zugängliche Höhlen in den Klippen. Leider konnten wir auch bei Ebbe wegen einer starken Strömung nicht in die Höhlen. Bis Glenties ist es leicht wellig. Dort wieder alle Einkaufsmöglichkeiten und ein schönes Hostel.
Etappe 25: Glenties - N56 - Kilrean - R262 - Donegal
ca. 35 km
Der letzte Tag auf dem Rad beginnt, wie der vorherige aufgehört hat - mit Regen. Wir fahren bis Donegal durch eine Bilderbuchmoorlandschaft, in der sich Sonne und kurze, dafür umso heftigere, Schauer rasch abwechselten. Wie man sich Donegal eben vorstellt! Keine großartigen Steigungen. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus bis nach Galway. Wir übernachteten im Great Western Hostel, direkt am Bahnhof. Fast schon ein Hotel! Den Abend verbrachten wir in einem der unzähligen Pubs (einer der schönsten Touristenpubs in denen wir waren). Am nächsten Tag sind wir mit dem Bus noch nach Shannon gefahren. Von dort ging dann unser Flug zurück nach Deutschland.
Auch wenn wir aus vielerlei Gründen die Tour nicht wie geplant durchführen konnten, hat es sich doch gelohnt! Bestimmt gibt es auch ein "nächstes mal"!